Februar 2023

Newsletter Nr. 19

 

 

 

Unser neuer Newsletter 19 ist fertig!

 

Ein Klick auf das Bild reicht.

 

Ältere, aber immer noch lesenswerte Newsletter findet ihr hier.


Vogel des Monats

Die Haubenmeise - die dreieckige spitze Federhaube ist ihr Markenzeichen.

 

Im Gegensatz zu den häufigen Kohl- und Blaumeisen ist die Haubenmeise (Parus cristatus) im Ortsbereich ein eher seltener Gast am Futterhaus. Markenzeichen der zierlichen, unscheinbar gefärbten Meise ist ihre spitze, dreieckige, schwarzweiß geschuppte Federhaube, die sie von allen anderen Meisenarten deutlich unterscheidet.

 

Ihr Lebensraum sind vor allem Nadelwälder, vorwiegend ältere Fichten- und Kiefernbestände. Nur selten verirrt sie sich in einen Laubwaldbereich und nur dann, wenn er von Nadelbäumen durchsetzt ist.

Der wenig gesellige Vogel brütet vor allem in Höhlen und Spalten von Baumstämmen, aber auch in Nistkästen.

Haubenmeisen ernähren sich vorwiegend von kleinen Insekten, Spinnen und im Winter vor allem von Sämereien.


Unverkennbar ist ihr eintöniger typischer Gesang, der wie "zi gürrr" oder einfach "gürr" klingt.

 

Text und Bild: Walter Malkmus

Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema "Kulturgut Streuobst"

Januar 2023

Januar 2023   Vogel des Monats

Dezember 2022

Dezember 2022   Vogel des Monats

Die Wasseramsel – ein Singvogel der tauchen kann

 

Die etwa starengroße Wasseramsel (Cinclus cinclus) hat einen kompakten Körperbau mit kurzem, oft gestelztem Schwanz. Das Gefieder ist rußschwarz bis kaffeebraun und hat einen leuchtend weißen Kehl- und Brustlatz.

 

Sie ist eine typische Vogelart naturnaher, schnell fließender Bäche und Flüsse mit Stromschnellen und wasserumspülten Steinen und kommt vom Tiefland bis ins Hochgebirge über 2000 Meter vor.

 

Als einziger europäischer Singvogel kann sie schwimmen und tauchen und sucht ihre Nahrung vorwiegend unter Wasser. Von einem Stein im Bach oder vom Ufer aus taucht sie kopfüber in die Flut. Auf dem Gewässergrund sucht sie flügelrudernd nach Köcherfliegen-, Stein- und Eintagsfliegenlarven, Schnecken, Wasserasseln und Bachflohkrebsen.

 

Um an die begehrte Nahrung zu gelangen, wendet sie mit dem Schnabel auch kleine Steine im Bachbett um. Ihre Tauchgänge können bis zu 30 Sekunden dauern und sind meist erfolgreich. Auf einem wasserumspülten Stein verzehrt sie ihre Beute, knickst elegant mit den Beinen, putzt sich und lässt ihr Liedchen auch mitten im Winter in das Geplätscher des Baches ertönen.

 

 

Der quirlige Vogel bleibt auch im Winter in seinem heimatlichen Brutrevier und kann an Spessartbächen wie der Lohr, dem Aubach oder der Hafenlohr bei einer Wanderung beobachtet werden.

November 2022

November 2022  Der Kreisgruppen-Kalender 2023

 

 

 

Er ist wieder da, der beliebte LBV Main-Spessart-Kalender.

 

Seit 6 Jahren zeigen wir verschiedene Aspekte der schönen Natur unseres Landkreises. Das Thema für 2023 ist das Leben in Streuobstwiesen.

 

 

Die Bedeutung von Streuobstwiesen für die Kulturlandschaft wird im Bayerischen Streuobstpakt hervorgehoben. Diese historische Nutzungsform bietet Lebensräume für viele seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

 

 

In den eindrucksvollen Bildern des Kreisgruppen-Kalenders 2023 werden einige Bewohner dieser attraktiven Landschaftsform vorgestellt.

 

Der Kalender kostet 17,00 € (+ Porto und Verpackungskosten bei Versand) und kann ab sofort bei Walter Malkmus bestellt werden:


     Tel.:                09355 7353
     E-Mail:           waltmalkmus@web.de

 

 

Der Erlös wird ausschließlich für die Aktivtäten und Projekte der Kreisgruppe eingesetzt.

November 2022    Das Projekt Winter-Gartenvogel-Erfassung

 

Es ist wieder Zeit ….:

 

Zwischen dem 13. November und Ende März 2023 läuft wieder die MSP Winter-Gartenvogel-Erfassung.

 

Seit 18 Jahren organisieren wir die Erfassung, um das Vorkommen von Vögeln in den Gärten des Landkreises zu dokumentieren. Dabei möchten wir Änderungen der Vorkommen und den Verhalten der Vögel erfassen und protokollieren.

 

Als Teilnehmer muss man nur die Vogelwelt im Garten beobachten und die verschiedenen Arten wöchentlich in einem mitgelieferten Erfassungsbogen eintragen.

 

Machen Sie mit - der Erfolg dieser Aktion hängt sehr stark von der Anzahl der Beobachtungen ab.

 

 

Klicken Sie auf das Bild um weitere Details zu finden.

 

November 2022   Vogel des Monats

Der Kernbeißer – unser größter einheimischer Finkenvogel

 

Unter den heimischen Finken ist der Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes) nicht nur der größte seiner Art, sondern trägt auch den kräftigsten Schnabel. Sein Kopf sitzt auf einem gedrungenen Körper mit kurzem Schwanz mit weißer Endbinde. Die Männchen sind kontrastreich gefärbt mit zimtbraunem Kopf, breitem grauen Nackenband, braunem Rücken und blauschwarzen Schwingen. Kehlfleck, Schnabelumrandung und Augenbinde sind schwarz. Die Weibchen sind heller und weniger kontrastreich gefärbt.

 

Der dicke Kegelschnabel kann im Verbund mit einer kräftigen Muskulatur immensen Druck ausüben und sogar die Kerne von Steinobst, zum Beispiel von Kirschen, knacken. Die Hauptnahrung des Kernbeißers bilden jedoch die Samen von Ahorn, Buchen und Ulmen sowie Knospen und Insekten.

 

 

Kernbeißer bewohnen lichte Laub- und Mischwälder, Auwälder, Parkanlagen und Friedhöfe. Sie halten sich dabei gerne in Baumkronen auf, wo sie mit scharfen Zicks-Rufen zu hören, aber oft nur schwer zu entdecken sind. Außerhalb der Brutzeit sieht man sie meist in kleineren Trupps herumstreifen. Im Spätherbst und Winter ziehen sie umher und kommen sogar in Gärten an die Futterstellen, wo sie unter den Meisen und anderen Finken unangefochten die Chefs sind.

Oktober 2022

Oktober 2022   Vogel des Monats

Der Schwarzspecht ist das Wappentier des Spessarts

 

Der fast krähengroße Schwarzspecht (Dryocopus major) ist der größte einheimische Specht und das Wappentier des Spessarts. Sein einheitlich glänzend schwarzes Gefieder wird nur von leuchtend roten Kopffedern unterbrochen, die beim Männchen von der Stirn bis zum Nacken reichen, beim Weibchen nur den Nackenbereich schmücken.

Weithin hörbar ist sein Flugruf, ein vielsilbiges „krü-krü-krü…“, während er am Stamm hängend ein klagendes „kliäh“ ertönen lässt. Er ist in Mittel-, Ost –und Nordeuropa weit verbreitet und bevorzugt aufgelockerte Nadel- und Mischwälder mit älterem Baumbestand. Häufig entdeckt man an Stämmen und Baumstümpfen die Spuren seiner Nahrungssuche. Mit Vorliebe hackt er große und tiefe Löcher in morsches oder krankes Holz, um an darin lebende fette Käferlarven zu gelangen.

Mit seinem kräftigen Meißelschnabel zimmert der Schwarzspecht im Frühjahr eine Höhle in den Stamm einer dicken Buche oder Kiefer. Der ovale Höhleneingang befindet sich in etwa sechs bis zwölf Meter über dem Boden und hat einen Durchmesser von zehn bis 13 Zentimeter. Um eine Buchenhöhle zu zimmern benötigt das Brutpaar bis zu 28 Tage. Dabei werden etwa 10 000 Späne produziert, die bis zu zehn Zentimeter lang, mehrere Zentimeter breit und bis zu fünf Zentimeter dick sein können und den Waldboden im Umkreis eines Höhlenbaumes bedecken.

 

Verlassene Schwarzspechthöhlen werden gerne von Nachmietern bezogen: Hohltaube, Raufußkauz und Dohle profitieren von der Bautätigkeit des Zimmerers und richten in seinen Höhlen ihre Kinderstuben ein. Aber auch Siebenschläfer und Fledermäuse wohnen in verlassenen Schwarzspechthöhlen. So kommt dem Vogel eine besondere Schlüsselstellung im Ökosystem des Waldes zu.

September 2022

Jahreshauptversammlung 2022

Bedingt durch die Covid-19-Pandemie konnte die Jahreshauptversammlung der LBV-Kreisgruppe MSP in 2021 leider nicht stattfinden. Umso mehr freuen sich die LBV-Verantwortlichen alle Mitglieder und Freunde der LBV-Kreisgruppe in diesem Jahr wieder zur LBV – Jahreshauptversammlung einladen zu können.

 

Die Veranstaltung findet am 23.September 2022 um 19 Uhr im Foyer der Scherenberghalle in Gemünden am Main, Hofweg 9 statt.

 

Trotz teilweise eingeschränkter Arbeitsmöglichkeiten in den letzten Jahren konnten die ehrenamtlichen Aktiven umfangreiche Arbeiten für die heimische Natur und wichtige Beiträge zum Erhalt der Biodiversität leisten. Es ist in dieser komplizierten Zeit sogar gelungen, zwei vielversprechende neue Projekte zu starten. Der Vorstand der Kreisgruppe wird bei der Jahreshauptversammlung in seinem Rechenschaftsbericht unter anderem über die Entstehung und Zukunftsaussichten dieser beiden aktuellen Projekte berichten.

Ein zentraler Tagesordnungspunkt in diesem Jahr wird die satzungsgemäße Neuwahl der KG – Vorstandschaft sein. Das bisherige Führungsteam im LBV MSP stellt sich geschlossen für eine weitere Ehrenamtsperiode von 4 Jahren bei der Vorstandswahl zur Verfügung.

Hartwig Brönner, 1.Vorsitzender der Kreisgruppe und stellvertretender Vorsitzender des Gesamtverbandes LBV betont: „Weitere interessierte UnterstützerInnen und Aktive sind uns jederzeit herzlich willkommen. Wir freuen uns über neue NaturschützerInnen in unserem Aktivenkreis und sind sehr dankbar für neue Anregungen und Vorschläge in Bezug auf die konkrete Arbeit der Kreisgruppe in unserem Heimatlandkreis. Teilen Sie uns diese gerne bereits im Vorfeld unserer Jahreshauptversammlung mit. Sie erreichen uns unter info.main-spessart@lbv.de“.

September 2022   Vogel des Monats

Gartenbaumläufer als unscheinbarer Kletterkünstler

 

In unserer heimischen Vogelwelt gibt es neben dem Kleiber und den Spechten noch einen kleinen, unscheinbaren Baumkletterer: den Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla). Seine braune Oberseite ist weißgrau gesprenkelt und verleiht dem Vogel auf der Baumrinde eine ausgezeichnete Tarnfärbung.

 

Ausgestattet mit spitzen Krallen und einem langen Stützschwanz klettert er in kleinen Schüben den Stamm aufwärts. Dabei hängt er oft kopfüber an einem Ast. Mit seinem gebogenen Schnabel holt er kleine Insekten und Spinnen aus Ritzen und Asthöhlungen.

 

Er bewohnt Laub- und Auwälder, Parkanlagen und Gärten mit altem Baumbestand und bevorzugt dabei Laubbäume mit tiefrissiger, flechtenbesetzter Rinde.

 

 

Von seinem fast gleich aussehenden Verwandten, dem Waldbaumläufer, unterscheidet er sich vor allem durch seine zarten, glöckchenähnlichen „tit“-Rufe   und im Frühjahr durch seinen hohen, unverwechselbaren Gesang.

August 2022

August 2022    Vogel des Monats

Die Bekassine – ein vom Aussterben bedrohter Watvogel

 

Die Bekassine (Gallinago gallinago), auch Sumpfschnepfe genannt, ist ein 25 bis 27 Zentimeter großer Watvogel (Limikole) mit langem Schnabel und relativ kurzen Beinen. Ihr Gefieder ist gelblichweiß und braun gesprenkelt mit hellen Streifen am Kopf und Rücken.

 

Mit dem Stocherschnabel holt sie die Nahrung, die aus Würmern, kleinen Schnecken und schlammbewohnenden Insektenlarven besteht, auch aus tieferen Schlammschichten hervor. Sie braucht Sümpfe, Moore und Feuchtwiesen mit offenen Wasserstellen und Wasserpflanzen als Deckung für ihr Gelege. Wird sie aufgescheucht, so stößt sie ein erregtes „kätch“ aus und steigt in rasantem Zickzackflug in die Luft. Im Balzflug über ihrem Brutgebiet lässt sie sich rasant fallen, wobei Luftvibrationen an den äußersten Schwanzfedern ein lautes Brummen erzeugen, das wie ein „Meckern“ klingt und ihr auch den Namen „Himmelsziege“ eingebracht hat.

 

Der scheue Vogel verlässt sich auf sein gutes Tarnkleid und ist meist nur schwer zu entdecken. Durch den Verlust von Feuchtbiotopen erfuhr die Bekassine landesweit einen starken Rückgang und gilt gegenwärtig als vom Aussterben bedroht.

 

 

Im Landkreis Main-Spessart wird sie zwar noch gesichtet, doch liegen seit etlichen Jahren keine Brutnachweise mehr vor.

August 2022    Artenkenntnis-Wochenende auf Burg Rothenfels

 

Expert*innen und angehenden Artenkenner*innen aus ganz Bayern werden gemeinsam die Natur rund um die Burg Rothenfels erkunden. Exkursionen bieten interessante Einblicke in die Arten und Lebensräume des mainfränkischen Spessarts.

 

Alter?                         von 16 bis 28 Jahren

Wann?                       2. bis 4. September 2022

Wo?                            Burg Rothenfels in Main-Spessart

Preis?                         25,- Euro (inkl. Übernachtung und Verpflegung)

 

 

Mitglieder der LBV-Kreisgruppe Main-Spessart werden als Exkursionsleiter und Geschichtenerzähler dabei sein.

 

Infos und Anmeldung unter:

 

                      www.naju-bayern.de

oder             Tel.: 09174  4775  7651

 

 

ACHTUNG: Anmeldeschluß ist am 22.8.2022

Juli 2022

Juli 2022    Vogel des Monats

Die Mehlschwalbe - Koloniebrüter in Dorf und Stadt

 

Die Mehlschwalbe (Delichon urbica) trägt im Gegensatz zur größeren Rauchschwalbe eine durchgehend weiße Unterseite und einen auffallend weißen Bürzel. Ihre Oberseite glänzt blauschwarz und ihr relativ kurzer Schwanz ist stark gegabelt, trägt aber nicht wie bei der Rauchschwalbe verlängerte Schwanz-spieße.

 

Mehlschwalben sind Langstreckenzieher, die im September nach Süden in ihre Winterquartiere in Afrika südlich der Sahara ziehen und im April in ihre heimatlichen Brutgebiete zurückkehren. Das Nest ist bis auf ein halbrundes Einflugloch eine aus Lehmklümpchen gebaute, geschlossene Halbkugel, die an die Außenwand von Gebäuden unter Dachvorsprüngen, aber auch unter Brücken und an Felswänden „hingeklebt“ wird. Mehlschwalben brüten oft in lockeren Gruppen und bei günstigen Bedingungen mitunter dicht aneinandergereiht in Nestkolonien sowohl im dörflichen als auch im städtischen Bereich.

 

Das Mehlschwalben-Weibchen legt Ende Mai/Anfang Juni drei bis fünf weiße Eier. Beide Eltern bebrüten etwa zwei Wochen lang das Gelege. Die ausschlüpfenden Jungen werden je nach Witterung drei bis vier Wochen von beiden Altvögeln mit Kleininsekten gefüttert.

 

 

Die Kreisgruppe Main-Spessart des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) empfiehlt als Nisthilfe für Mehlschwalben das Anbringen von künstlichen Schwalbennestern und von geeigneten Stützbrettern für den Nestbau. Weiterhin kann man den Schwalben auch durch die Anlage kleiner Lehmpfützen für den Nestbau helfen.

Juni 2022

Juni 2022    Vogel des Monats

Der Gartenrotschwanz – ein farbenfroher Vogel in Streuobstbeständen

 

Unter den einheimischen Singvögeln ist der Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) ein farbenfroher Frühlingsbote, der Anfang bis Mitte April aus seinem Überwinterungsquartier in der Savannenzone Afrikas nördlich des Äquators zurückkehrt.

 

Das Männchen des nicht ganz sperlingsgroßen Vogels trägt ein schmuckes Federkleid: Gesicht und Kehle sind schwarz gefärbt, davon scharf abgesetzt eine leuchtend weiße Stirne sowie ein rostfarbenes Brust- und Bauchgefieder; Kopf und Rücken sind hellgrau und der Schwanz ist ziegelrot gefärbt. Die Weibchen tragen dagegen ein schlichtes graubraunes Gefieder mit ebenfalls ziegelrotem Schwanz. Wie sein naher Verwandter, der Hausrotschwanz, zeigt er eine charakteristische Verhaltensweise: Er knickst mit den Beinen und zittert mit dem Schwanz.

 

Der Gartenrotschwanz brütet in lichten Laub- und Mischwäldern, in Parks und naturnahen Gärten, bevorzugt aber in Streuobstwiesen mit altem höhlenreichen Baumbestand. Das Nest wird in natürlichen Baumhöhlen oder Nistkästen, aber auch in Mauerspalten und Felsnischen gebaut. Anfang Mai legt das Weibchen 5-7 grünlichblaue Eier in die Nestmulde und bebrütet sie etwa zwei Wochen lang. Die junge Brut wird von beiden Vogeleltern vor allem mit Insekten und deren Larven gefüttert.

 

Der Gesang des Männchens ist melodisch, klingt etwas wehmütig und wird fast immer durch ein „hüitt“ eingeleitet. Im September verlassen die Gartenrotschwänze ihre heimatlichen Brutgebiete und ziehen nach Süden in Ihre afrikanischen Winterquartiere.

 

 

Der LBV Kreisgruppe MSP fördert durch Vorträge und Vogelstimmenwanderungen in alte Streuobstbestände, sowie durch Initiativen zum Schutz und zur Erhaltung von Streuobstwiesen auch die Lebens- und Brutbedingungen des Gartenrotschwanzes und anderer Höhlenbrüter.

Mai 2022

Mai 2022   Vogel des Monats

Der Wendehals – ein Tarnkünstler mit Vorliebe für Ameisen

 

Der etwas über sperlingsgroße, schlank gebaute und langschwänzige Wendehals (Jynx torquilla) besitzt mit seinem rindenfarbenen Gefieder ein perfektes Tarnkleid, das ihn auf einem Baumstamm oder Ast kaum erkennen lässt. Die Stellung seiner Zehen verrät die Zugehörigkeit zu den Spechtvögeln: Zwei Zehen sind nach vorne und zwei nach hinten gerichtet. Dadurch ist es ihm leicht möglich, an Stämmen und Ästen hochzuklettern.

 

Der Wendehals ist der einzige heimische Specht, der im Herbst nach Süden zieht. Mitte April kehrt er aus seinem Winterquartier in Afrika zurück und macht sich durch seine markante Rufreihe bemerkbar, die wie ein spöttisches Gelächter klingt: „hi-hi-hi-hi-hi-hi-hi…“ Schon bald nach der Rückkunft sucht er eine geeignete Nisthöhle. In den meisten Fällen wird eine alte Spechthöhle oder ein ausgefaultes Astloch, aber auch ein Nistkasten bezogen. Wie alle Spechtarten baut er kein eigenes Nest, sondern brütet auf dem nackten Höhlenboden.

Die Nahrung des Wendehalses besteht vorwiegend aus Ameisen und deren Puppen, selten aus anderen Insekten. Zur Abschreckung von Feinden zeigt der Wendehals ein merkwürdiges Verhalten, das für ihn namengebend wurde: Er sträubt die Kopf- und Nackenfedern und verdreht unter zischenden Lauten schlangenartig den Hals.

 

Der Wendehals besiedelt gehölzreiche Parklandschaften, großflächige Obstgärten und Streuobstwiesen sowie Feldgehölze mit altem Baumbestand in klimatisch günstigen Lagen. Er benötigt vor allem Brutmöglichkeiten in Form von Baumhöhlen sowie brutnahe Wiesenflächen mit Erdameisennestern als Nahrungsgrundlage.

 

 

Der Brutbestand des Wendehalses ist in Bayern stark zurückgegangen. Hauptursächlich ist die Vernichtung seines Lebensraums und seiner Lebensgrundlagen durch Rodung alter Streuobstbestände, Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten, sowie die intensive Bewirtschaftung naturnaher Wiesen und der erhöhte Pestizideinsatz. Bayernweit hat der Wendehals seinen Verbreitungsschwerpunkt im mainfränkischen Raum. Somit haben wir auch im Landkreis Main-Spessart eine besondere Verantwortung für diese bedrohte Vogelart. Die Förderung von Streuobstwiesen, künstliche Nisthilfen sowie naturnahe Grasflächen und Magerwiesen können die Lebensbedingungen des Wendehalses verbessern.

 

April 2022

April 2022    Vogel des Monats

Der Fischadler – Durchzügler am Main und in den Spessarttälern.

 

Auf dem Flug in ihre Brutgebiete machen manche Fischadler im April auch Zwischenstation im Main-Spessart-Kreis. Alljährlich kann man am Main und in den Spessarttälern auf der Durchreise befindliche Adler beobachten, die bei günstigem Nahrungsangebot bis zu zwei Wochen hier verweilen.

 

Der Fischadler (Pandion haliaetus) ist mit einer Körperlänge bis zu 60 Zentimeter und einer Flügelspannweite bis zu 170 Zentimeter ein über bussardgroßer Greifvogel mit kontrastreichem Gefieder. Seine Oberseite ist schwarzbraun, die Rumpfunterseite überwiegend weiß gefärbt. Der ebenfalls weiß befiederte Kopf ist von einem schwarzbraunen Augenstreif durchzogen und die Federn am Hinterkopf werden häufig zu einer Haube aufgerichtet. Die langen schmalen Flügel, die er im Flug gebogen hält, überragen in ruhender Haltung den relativ kurzen Schwanz.

 

Der Fischadler ernährt sich fast nur von lebend gefangenen Fischen mit einem durch-schnittlichen Gewicht von etwa 300 Gramm. Mit scharfen halbkreisförmig gebogenen Krallen und stachelartig beschuppten Zehensohlen ist er optimal ausgestattet, um seine glitschige Beute festzuhalten. Hat er mit seinen scharfen Augen einen Fisch entdeckt, so stürzt er sich in hoher Geschwindigkeit fast senkrecht ins Wasser und taucht mitunter sogar darin unter. Nicht jede Jagd ist dabei von Erfolg gekrönt.

 

Der Fischadler ist ein ausgeprägter Zugvogel, der im Spätsommer oder Frühherbst sein Brutgebiet in Richtung Afrika verlässt. Aufgrund strenger Schutzbestimmungen brüten in Deutschland wieder über 500 Paare und ziehen vorwiegend in Mecklenburg-Vorpommern ihren Nachwuchs auf.

März 2022

März 2022   Programmstart

Donnerstag, 24. März: Programmstart mit einem Vortrag zum Thema „Streuobst“ in Lohr.

 

Streuobstwiesen sind Perlen der Kulturlandschaft und vielgliedriger Lebensraum für mehr als 3.000 verschiedene Arten. Als traditionelle Form des Obstanbaus mit landwirtschaftlicher Mehrfachnutzung bietet die Kombination aus Obstbäumen, Wiesen, Weiden und Hecken wichtige Biotope für bedrohte und häufige Arten. Sie sichern die genetische Vielfalt, besonders von traditionellen heimischen Obstsorten und sind ein wichtiger Faktor für die Ökologie der Natur in unserer heimischen Landschaft.

 

Der Vortrag zeigt aus vielen Perspektiven den hohen ökologischen Wert dieser Kulturlandschaft, mit all seiner Artenvielfalt und auch den Nutzen für uns Menschen.

 

Klicken Sie hier um zur Programmübersicht zu gelangen.

 

 


März 2022    Vogel des Monats

Die Bachstelze – früher Rückkehrer aus dem Süden

 

Wie Singdrossel und Hausrotschwanz ist auch die heimische Bachstelze ein Kurzstreckenzieher. Sie fliegt Ende Oktober/Anfang November nach Süd- und Westeuropa oder Nordafrika, um dort die Wintermonate zu verbringen. Anfang März, mitunter auch schon in den letzten Februartagen, kehrt sie aus dem Süden zurück und begrüßt uns als einer den ersten Frühlingsboten.

 

Das Markenzeichen der etwa spatzengroßen Bachstelze (Motacilla alba) sind ihr langer Schwanz, ihre schlanken, hohen Beine und ihr schwarz-weiß-graues Gefieder. Weiterhin ist sie durch ihre Trippelschritte, ihren wippenden Schwanz und ihren wellenförmigen Flug leicht erkennbar. Charakteristisch ist auch ihr Ruf während des Flugs, der wie „psit“ oder „zilip“ klingt.

 

Ihr Lebensraum ist vielseitig und beschränkt sich nicht – wie ihr Name vermuten lässt – auf Bachläufe und Flüsse. Vielmehr ist die Bachstelze ein Vogel der offenen Kulturlandschaft und ist oft weitab von Gewässern in menschlichen Siedlungen sowie auf Äckern und Wiesen anzutreffen. Ihr Nest baut sie in Halbhöhlen am Wasser, aber auch an Häusern, in Schuppen, Heustadeln und Holzstößen.

 

Mit zunehmend wärmeren Wintern verstärkt sich bei Kurzstreckenziehern die Tendenz zum Daheimbleiben, so auch bei der Bachstelze. In den vergangenen Jahren wurden mehrfach überwinternde Bachstelzen im Dezember und Januar im Landkreis beobachtet.

 

Text und Bild:  Walter Malkmus

Februar 2022

Februar 2022   Main-Spessart Vogel des Monats

Der Sperber - wendiger Greifvogel mit Überraschungsangriff auf Singvögel

 

Der Sperber (Accipiter nisus) ist im Aussehen, aber auch in seiner Flug- und Jagdweise die verkleinerte Ausgabe des Habichts. Auch bei ihm sind die Weibchen deutlich größer und stärker als die Männchen.

 

Mit seinen rund 30 Zentimeter Körperlänge ist das Sperbermännchen, auch Terzel genannt, etwa so groß wie ein Turmfalke. Während dieser lange, spitze Flügel hat, sind sie beim Sperber relativ kurz, breit und abgerundet. Seine Unterseite zeigt wie beim Habicht eine dichte Querbänderung, die bei erwachsenen Männchen rostbraun, bei den Weibchen graubraun gefärbt ist. Auffallend sind die hohen und dünnen, leuchtend gelb gefärbten Beine (Ständer) mit langen, scharfkralligen Zehen.

 

Der Sperber ist ein rasanter und wendiger Jäger, der auf kurzen Strecken hohe Geschwindigkeiten erreicht. Die Jagd erfolgt in deckungsreicher Landschaft meist von einer Ansitzwarte aus, aber auch in niedrigem Suchflug entlang von Heckenzügen, wobei er geschickt den Überraschungseffekt nutzt. Die bei solchen Streifzügen aufgescheuchten Kleinvögel werden so ungestüm verfolgt, dass der Jäger selbst in Hecken hineinstößt und sich mitunter in den Dornen der Hecke verfängt. Seine Hauptnahrung besteht aus Singvögeln aller Art, vorwiegend aus Sperlingen, Finken, Meisen, Drosseln und Staren.

 

Während der Wintermonate jagt der Sperber gerne in der Nähe menschlicher Siedlungen. Durch die Winterfütterung in den Hausgärten sind viele Singvögel konzentriert an den Futterstellen anzutreffen und die Chancen auf eine erfolgreiche Jagd sind für den Sperber höher als in der freien Flur.

  

Text und Bild:  Walter Malkmus

Januar 2022

Januar 2022   Main-Spessart Vogel des Monats

Der Eisvogel – fliegender Edelstein im exotischen Federkleid

 

Main-Spessart.  Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) hat den Eisvogel (Alcedo atthis) zu seinem Wappentier erkoren. Für viele Naturfreunde ist er ein Symbol und Markenzeichen für eine noch intakte Natur. Neben dem Bienenfresser ist er unser farbenprächtigster einheimischer Vogel.

 

Je nach Lichteinfall wirkt seine Gefiederoberseite kobaltblau bis türkisfarben, während die Unterseite in kräftigem Orangebraun leuchtet. Charakteristisch ist neben seinem exotischen Federkleid auch sein gedrungener Körperbau mit kurzem Schwanz und langem, spitzem Schnabel.

 

Während seines rasanten und geradlinigen Fluges meist dicht über der Wasseroberfläche stößt er ein scharfes und gedehntes „tiiit – tiiit“ aus. Meist sitzt er an Bach- und Flussufern oder am Rande von Teichen und Weihern auf Pfählen oder überhängenden Ästen und lauert auf Beute. Diese besteht vorwiegend aus kleinen Fischen, aber auch aus Wasserinsekten, kleinen Fröschen und Kaulquappen.

 

Da der Eisvogel kein Zugvogel ist, erleidet er in harten Wintern, wenn die meisten Gewässer zufrieren, erhebliche Bestandseinbrüche, die er allerdings durch seine jährlichen Mehrfachbruten nach fünf bis sieben Jahren wieder ausgleichen kann, sofern nicht weitere strenge Winter folgen. Da infolge der Klimaerwärmung die Winter der vergangenen Jahre ausgesprochen mild verliefen, konnte sich der Eisvogel-bestand auf einem normalen Niveau halten. An naturnahen Bachläufen im Spessart aber auch am Main kann man den Eisvogel noch regelmäßig beobachten.

 

Text: Walter Malkmus

 Bild:  Thomas Malkmus