Mai 2025

Wärmeliebender Segelfalter mit ausgeprägtem Revierverhalten Main-Spessart.

 

Einer der größten und prächtigsten Tagfalter unserer Heimat ist der seltene und wärmeliebende Segelfalter (Iphiclides podalirius).

Er gehört zur Familie der Ritterfalter (Papilioniden), die in den Tropen ihre größten und zahlreichsten Vertreter haben. Der Segelfalter fliegt von Ende April bis Ende Mai und in günstigen Jahren auch noch in einer zweiten Generation von Juli bis August. Er liebt die stark besonnten, trockenen Kalkmagerrasen der Fränkischen Platte.

Dabei werden südexponierte Hanglagen mit warmen Auftriebswinden bevorzugt.

 

Oft kann man bei ihm ein ausgeprägtes Revierverhalten beobachten. Von einem strategisch günstigen, meist hoch gelegenen Punkt im Gelände aus wird ein Revier beobachtet und gegenüber Artgenossen und anderen Tagfaltern verteidigt. In wilder Jagd vertreibt er jeden Faltereindringling in sein Revier und kehrt danach auf seinen Ausguck zurück. Diese Gipfelbalz bezeichnen englischsprachige Insektenkundler als „Hilltopping“. Auch der mit dem Segelfalter verwandte Schwalbenschwanz (Papilio machaon) zeigt dieses Revierverhalten.

 

Das Segelfalter –Weibchen legt seine Eier einzeln meist an die Blattunterseite von niedrigen Schlehenbüschen (Krüppelschlehen), aber auch an die Blätter der Felsenkirsche. Dabei werden meist dieselben Eiablageplätze aufgesucht.

 

Bei Biotoppflegearbeiten müssen solche Eiablageplätze unbedingt geschont werden.

 

Text und Bild: Walter Malkmus


April 2025

Der Aurorafalter – ein unverwechselbarer Frühlingsbote

Der Aurorafalter (Anthocharis cardamines) ist ein frühfliegender Tagfalter, der bereits Anfang April über sonnige Wiesen flattert.

Die Männchen mit ihrer leuchtend orangefarbene Vorderflügelhälfte sind unverwechselbar und haben dem Falter nach der römischen Göttin der Morgenröte (Aurora) zu seinem Namen verholfen.

Die Weibchen dagegen sind schlicht weiß gefärbt mit grauschwarzen Vorderflügelecken und können im Flug leicht mit einem Kohlweißling verwechselt werden. Die Hinterflügel-Unterseite von beiden Geschlechtern ist markant gelblich-grün marmoriert.

Der noch recht häufige Falter fliegt von April bis Mai auf sonnigen Wiesen und saugt gerne an den Blüten des Wiesen-Schaumkrauts und anderer Kreuzblütler, an die die Weibchen auch ihre Eier ablegen. Die Raupen sind bestens getarnt und nur schwer an der Futterpflanze zu entdecken.

 

Text und Bild: Walter Malkmus 


März 2025

Der Zitronenfalter – Bote des Frühlings

Der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) ist einer der ersten überwinterten Tagfalter, die im März als Frühlingsbote über die noch kahle und winterliche Flur flattern. Nach langer Winterstarre besucht er erste Blüten von Küchenschelle, Veilchen, Taubnessel und Schlüsselblume, um energiereichen Nektar zu saugen.

Sein Name rührt von den zitronengelben Flügeln des Männchens her; das Weibchen dagegen ist grünlichweiß gefärbt. Der allgemein bekannte Falter gehört zur Familie der Weißlinge (Pieridae). 

 

Die Weibchen des Zitronenfalters legen ihre Eier an Faulbaum ab. Die ausschlüpfenden Raupen fressen an den Faulbaumblättern und sind aufgrund ihrer grünen Tarnfarbe für einen Fressfeind nur schwer zu entdecken. Nach ihrer Verwandlung während der Puppenruhe zum Schmetterling (Metamorphose) fliegen die Falter den Sommer über bis in den Herbst hinein, um sich dann im Oktober im Welklaub, unter Baumrinde, in einem Holzstoß oder einem anderen geschützten Ort zu verkriechen und die Wintermonate in einer Kältestarre zu verbringen.

 

Text und Bild:  Walter Malkmus